Bund der Tiroler Schützenkompanien    • Brixner Straße 1, 6.Stock    • A-6020 Innsbruck    
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Geleitwort: Die Herz-Jesu-Verehrung greifbar machen!
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 (c) BTSK
Zur Einstimmung auf das heuer anstehende 225 Jahr Jubiläum des Herz-Jesu-Gelöbnisses soll mit
Gottesdiensten im ganzen Land erinnert werden.
Am Samstag 12. Juni 2021 findet in der Jesuitenkirche in Innsbruck die HERZ-JESU-SCHÜTZENMESSE statt. Zu dieser der Bund der Tiroler Schützenkompanien herzlich einlädt.
Runde Jahrzahlen und Gedenken dienen dazu, an Geschehenes zu erinnern und das Gedächtnis wachzuhalten. Das Land Tirol gedachte in den vergangenen Jahren der Gefallenen und Opfer des Ersten Weltkrieges – der Bund der Tiroler Schützenkompanien, der Südtiroler Schützenbund und der Welschtiroler Schützenbund nutzten die Jahre von 2014 bis 2018 mit einem Vorzeigeprojekt, Geschehenes in Erinnerung zu rufen und auf die Folgen hinzuweisen: die Zerreißung Tirols – entlang einer Unrechtsgrenze!
 
100 Jahre später wurden an der ehemaligen Frontlinie 75 Stahlkreuze errichtet, die den gefallenen Tiroler Standschützen gewidmet sind. 75 Gedenkkreuze aus Cortenstahl, symbolhaft für einen industriellen Krieg, rostig, aber beständig stehen sie entlang der Bergketten im Andenken an die Gefallenen und damit auch im Dienst von Aufarbeitung, Versöhnung und Zukunftsgestaltung. Die Tiroler Schützen haben mit der Initiative „An der Front“ ein sichtbares Zeichen gesetzt, wie sich Erinnerung, Versöhnung und Glaube an die Zukunft verbinden lassen. Würdevoll und mit viel Hingabe haben sich die Schützen und Marketenderinnen dessen angenommen – mit einem wachen Auge auf das, was geschehen ist, und gleichzeitig mit einem offenen Blick in die Zukunft. So wurde mit diesem Projekt Geschehenes vor 100 Jahren im Heute sichtbar, erlebbar und greifbar gemacht.
 
Im heurigen Jahr blicken wir zum 225. Mal auf das Herz-Jesu-Gelöbnis des Landes Tirol zurück und holen auch diesen Teil unserer Geschichte in die Gegenwart. Und wir feiern den 100. Geburtstag von Bischof Reinhold Stecher, der den Tiroler Schützen und Marketenderinnen, den Jungschützen und Jungmarketenderinnen, dem Tiroler Schützenbrauch und den damit verknüpften Aufgaben, unserer Gemeinschaft, sehr verbunden war.

Heimat schützen,
Heimat schenken!

Am 9. Oktober 2011 feierte Altbischof Dr. Reinhold Stecher im Rahmen der 46. Schützenwallfahrt in Absam einen Gottesdienst. In seiner Predigt würdigte er die Arbeit der Schützen und verwies auf ihre vielfältige Verantwortung in der Gesellschaft. In Anbetracht der gegenwärtigen Pandemiebekämpfung sind diese Bekenntnisse von damals heute aktueller denn je:
 
„Ihr könnt als Schützen heute Heimat schenken. Ihr seid nicht nur eine festliche Garde in jeder Tiroler Gemeinde. Ihr könnt mit einer guten Kameradschaft Menschen Heimat bieten. Es ist doch so, dass auch in unserem, rasch wachsendem Land, in Gemeinden, die ums Mehrfache an Bewohnern gewachsen sind, es viele Formen von Isolation und Abseitsstehen mit all den damit verbundenen Gefahren gibt. Diese soziale Aufgabe von solchen Gemeinschaften ist in einer Gesellschaft nicht genug zu schätzen. Das schafft Heimat. Die Fahnen mit dem Herzen Jesu haben einst über Stürmenden und Sterbenden geweht, heute wehen sie über uns, in einer friedlichen Zeit über Menschen, die sich für andere, die Gemeinden, die Heimat engagieren wollen.“
 
Und dieser Appell, „Heimat zu sein, Heimat zu schützen und Heimat zu schenken“, verstummte schon seinerzeit nicht mit Ende der Predigt. Ganz im Gegenteil, er wurde Auftrag: Die Tiroler Schützen und Marketenderinnen haben es sich in den Folgejahren zur Aufgabe gemacht, genau darüber nachzudenken. In einem groß angelegten Reflexionsprozess widmeten sich die Mitglieder unseres Verbandes in intensiven Diskussionen, Arbeitssitzungen und einer gewissenhaften, ehrlichen Auseinandersetzung den brennenden und aktuellen Themen unserer Zeit.

11 Leitmotive,
die Orientierung geben!

Die daraus entstandenen elf Leitmotive, die schließlich 2017 eben wiederum in Absam vorgestellt und beschlossen wurden, geben uns nun Orientierung in unserem Denken, in unserem Handeln und in unserer ehrlichen Arbeit für unsere gemeinsame Heimat.
 
Als im April 1796 das Land Tirol aufgrund der napoleonischen Kriege in Gefechtsbereitschaft versetzt wurde, trat ein aus 24 Mitgliedern bestehender Ausschuss der Tiroler Landstände zusammen, um sich zu beraten. Der Stamser Abt Sebastian Stöckl schlug schließlich dem Tiroler Landtag vor, das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen und so göttlichen Beistand zu erhalten ... Die alljährlichen Herz-Jesu-Feuer und Herz-Jesu-Prozessionen sind sichtbare Zeichen des Ausdrucks von Erinnerung und Verbundenheit. Und die Schützen hatten schon damals Auftrag und Ehre, unser Land zu schützen. Und wie sieht dieser Auftrag heute aus? 

Was bedeutet es, Schütze zu sein?
Was heißt es denn, zu schützen?

Wir Schützen pflegen die Tiroler Tradition. Und deren Aufgabe ist es, gleichsam Mahnmal zu sein gegen das Vergessen, wie auch den Auftrag wahrzunehmen, Heimattreue zu leben. So stehen die Schützen für unsere Tiroler Identität ein, machen die Einheit des Landes durch gelebte Freundschaften und Kooperationen wahrnehmbar und fördern, als positive Kraft dieses Landes, unseren gemeinsamen Kultur-, Wirtschafts- und Lebensraum. Vieles in unserem Leben kommt aus unserer Herkunft, ist unser Erbe und so eben auch unser Auftrag. 

Entscheidend ist, was wir daraus machen.
Und dabei kommt es auf Jede und Jeden an!
Auf dich kommt es an!

Die Tiroler Schützen als Landesverteidiger haben auch heute noch wehr- und „wahrhafte“ Aufgaben: Heute verteidigen und fördern wir die Tiroler Landesidentität – mit Ernsthaftigkeit und Leidenschaft. So stehen wir zum historischen Tirol als unsere gemeinsame Heimat und verstehen diese als geographisch und geschichtlich definierten Raum. Unsere Grundsätze, „die Treue zu Gott und dem Erbe der Vorfahren, der Schutz von Heimat und Vaterland, die größtmögliche Einheit des ganzen Landes, die Freiheit und Würde des Menschen und die Pflege des Tiroler Schützenbrauches“, sind essentielle Bestandteile unserer Identität und Grundlage unseres Denkens und Handelns. Wir Schützen schützen jene Kleinigkeiten, die wichtig sind, um uns Tirolerinnen und Tirolern Heimat zu geben. Kleinigkeiten, die oft als Selbstverständlichkeit empfunden werden, oder Besonderheiten, die oft in der Tiefe ihrer Herkunft nicht mehr verstanden werden. Die Pflege von Wanderwegen, das Errichten und Instandhalten von Gipfelkreuzen oder „Bildstöckln“ gehören dabei ebenso dazu wie der Erhalt unserer Trachten, die Ausdruck von Heimatbewusstsein und Zusammenhalt sind. Und das Tragen von historischen Waffen soll als äußeres Zeichen unserer Freiheit verstanden werden, der Schießsport mit Gedenkschießen und Wettkämpfen wiederum als wesentliches Element des Schützenbrauches.
 
In den letzten Jahren haben sich das Selbstbild und der Aufgabenbereich der Schützen jedoch weiterentwickelt ... Ohne dass die Substanz dabei verloren gegangen wäre – der Nachdenkprozess hat das eindrucksvoll bewiesen. So zeichnet die Arbeit der Tiroler Schützen und Marketenderinnen heute ein zeitgemäßes Bild des „schützens“. Wir engagieren uns in vielen Bereichen sozial – sei es in der Unterstützung von „Essen auf Rädern“ oder durch Spendenaktionen für in Not Geratene. Wir übernehmen Transport- und Besuchsdienste ebenso wie Hilfsleistungen in den Stadt- und Dorfgemeinden – von der Stammzellentypisierung, über die Ausgabe von COVID-19-Schutzmasken, bis hin zu Aufforstungen des Schutzwaldes. Mit unterschiedlichsten Benefiz- und Hilfsaktionen bringen wir uns aktiv in das Gesellschaftsleben ein.

Und so bringen wir die Herzen von den Fahnen
zu den Menschen unseres Landes!

Die aus dem Nachdenkprozess entstandenen 11 Leitmotive geben uns die Marschrichtung vor – heute und in Zukunft. Und so verbinden uns unsere 11 Leitmotive auch mit der Herz-Jesu-Verehrung. In einer besonderen Art und Weise, vielleicht auch als zeitgemäße Übersetzung. Wichtig wird nun sein, diese Leitmotive auch tatsächlich zu leben. Um damit auch unsere Heimat noch ein Stück sichtbarer, erlebbarer und greifbarer zu machen!
 
Major Thomas Saurer
Landeskommandant der Tiroler Schützen
 

Programm und Einladung HERZ-JESU SCHÜTZENMESSE

Der Bund der Tiroler Schützenkompanien freut sich, anlässlich der 225. Herz-Jesu-Gelöbniserneuerung, zur

HERZ-JESU-SCHÜTZENMESSE 2021

am Samstag, 12. Juni 2021 in die Jesuitenkirche in Innsbruck einzuladen:

17.30 UHR LANDESÜBLICHER EMPFANG AM VORPLATZ DES TIROLER LANDESTHEATERS
  • Ehrenkompanie: Schützenkompanie Amras
  • Gemeinsamer Marsch und Einzug in die Jesuitenkirche
18.00 UHR HEILIGE MESSE IN DER JESUITENKIRCHE INNSBRUCK
  • Hauptzelebrant: Schützen-Landeskurat Pfarrer Martin Ferner
  • Konzelebrant: Kirchenrektor Pater Christian Marte SJ
  • Im Beisein von BTSK-Abordnungen aller Viertel, Regimente, Bezirke, Bataillone, Talschaften und Kompanien
Eine Anmeldung bis spätestens Dienstag, 8. Juni 2021, ist unbedingt erforderlich:
Bund der Tiroler Schützenkompanien, Brixner Straße 1/6, 6020 Innsbruck, Telefon: +43 512 566610, E-Mail: kanzlei@tiroler-schuetzen.at

WICHTIGE HINWEISE:
Die heurigen Feierlichkeiten zur 225. Erneuerung des Herz-Jesu-Gelöbnisses von 1796 werden nach der gegebenen COVID19-Verordnungslage und den angekündigten Öffnungsschritten realisiert: Im Freien entfällt ab 10. Juni 2021 die Maskenpflicht, die Abstandsregel wird auf einen Meter reduziert.

Eine Teilnahme ist aufgrund der Registrierungspflicht und einer entsprechenden Platzzuweisung nur durch vorherige Anmeldung in der Bundeskanzlei des BTSK unter kanzlei@tiroler-schuetzen.at möglich!
Auch im Rahmen dieser Veranstaltung wird die 3G-Regel angewandt: „Geimpft, getestet oder genesen!“

herz-jesu-geloebnis
Landesarchiv-Geloebnis
In den Katakomben des Archivs: Der Direktor des Tiroler Landesarchivs, Dr. Christoph Haidacher, zeigt dem BTSK-Landeskommandanten, Major Thomas Saurer, das Herz-Jesu-Gelöbnis, welches heuer zum 225. Mal in Stams erneuert wird.
Autor: Haider Alexander
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