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Herzfeuer des Glaubens und der Nächstenliebe entfachen
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500-Jahr-Gedenken des Innsbrucker Diözesanpatrons Hl. Petrus Canisius -
Am 25 April 2021 fand der Gottesdienst anlässlich des Gedenkens an den 500. Geburtstag der Hl. Petrus Canisius im Dom zu St. Jakob statt.
Unter dem Motto "Herzfeuer des Glaubens und der Nächstenliebe entfachen" – läutete die Diözese Innsbruck den Auftakt zum heurigen 500-Jahr-Gedenken ihres Diözesanpatrons ein. Viele Initiativen und Aktionen sollen ein lebendiges Zeichen des Glaubens setzen und auch über den inneren Kreis der Kirche hinaus die Bevölkerung animieren.

Die Gedenkmesse wurde von Bischof Hermann Glettler zelebriert und Live im TV übertragen. Neben der politischen Führung in Stadt und Land nahmen unter anderem auch die Tiroler Schützen, vertreten durch Landeskommandant Mjr. Thomas Saurer und der Bundesstandarte, daran teil. 

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Petrus Canisius und Bezug zum Schützenwesen

Petrus Canisius (1521—1597) ist der erste und bedeutendste deutsch-niederländische Jesuit. Er gehörte dann auch zur Oberdeutschen Provinz, die bis in die Schweiz und nach Tirol hereinreichte: Geboren also am 8. Mai 1521 in Nijmegen (Niederlande), wuchs er in den Jahren auf, als sich der Protestantismus in Norddeutschland ausbreitete. Er studierte zwischen 1536 und 1546 in Köln; 1543 schloss er sich dem Jesuitenorden an. Durch die Kartäuser in Köln war er auch mit den deutschen Mystikern in Berührung gekommen, deren Einfluss in seinem Leben wirksam blieb. 1549 ließ Ignatius (Gründer des Jesuitenordens) ihn als achten Jesuiten zur feierlichen Profess zu. Die nächsten dreißig Jahre sind der Wiedergewinnung Deutschlands für den katholischen Glauben geweiht. Er arbeitete in Ingolstadt, Wien, Prag, Augsburg, Innsbruck und München. 1556—1569 war er der erste Provinzobere („Provinzial") der oberdeutschen Ordensprovinz (südliches Deutschland, Österreich, Böhmen, Ungarn, Tirol und der Schweiz), deren Aufbau vor allem seinem Bemühen zu verdanken ist. In seine Zeit viel auch die Änderung der Ausrichtung des Jesuitenordens von einem rein auf die Seelsorgearbeit fokussierten Ordern hin zu einem „Schulorden“. In der Blütezeit 800 Kollegien, die alle nach demselben Lehrplan unterrichteten! In der Anfangszeit taucht im ganzen oberdeutschen Sprachgebiet immer wieder der Name Petrus Canisius auf. Er war Lehrer, Prediger, Organisator, Katechet und Schriftsteller. Er nahm an Reichstagen und Religionsgesprächen teil. Er war Berater von Päpsten, Bischöfen und Fürsten.
Die Heiligsprechung von Petrus Canisius erfolgte 1925. Bei der Gründung der Diözese Innsbruck 1964 wurde er zum Diözesanpatron erwählt. Sein Fest wird am 27. April gefeiert.

Speziell auf Tirol und Innsbruck hin bezogen, war es Petrus Canisius der 1562 das Jesuitenkollege in Innsbruck begründete bzw. die Verhandlungen darüber leitete. Bereits 1561 führten diese Verhandlungen zur Übergabe einer ersten Wohnstätte im „Kaiserspital" in der Angerzellgasse (einer Stiftung für alte, bedürftige Menschen in der heutigen Universitätsstraße) samt anschließender Salvatorkapelle führten. Mit 71 Schülern begann man. Von 1571 bis 1577 wirkte dann Canisius selbst in Innsbruck, vor allem auch als Prediger.

Diese Ansiedlung der Jesuiten in Innsbruck und der wachsende Orden führten zum späteren Bau der Jesuitenkirche („Dreifaltigkeitskirche") mit Unterstützung der Tiroler Landesfürsten. Die Jesuitenkirche bzw. das Jesuitenkollege in Innsbruck und die Tiroler Schützen Verband vor allem seit dem Herz-Jesu Gelöbnis des Lands Tirol die gemeinsame Verehrung des Herzen Jesu. Diese Verbindung der Tiroler Schützen mit der Jesuitenkirche wurde dann auch 1959 durch die Platzierung der von den Tiroler Schützen in Auftrag gegebenen Herz-Jesu-Glocke in der Kirche geprägt. Seit her ist die Kirche auch als „Schützenkirche“ bekannt.

Diözesanes Jahresmotto „Herzfeuer des Glaubens und der Nächstenliebe entfachen“ in Verbindung mit unseren Grundsätzen und den 11 Leitmotiven

Die Initiative bzw. das Jahresmotto der Diözese gliedert sich dabei in 4 Teilbereiche die gleichsam für den Hl. Petrus Canisius stehen.

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Herz - Petrus Canisius war ein Glaubender mit Herz. Ihm war es wichtig, sich stets neu mit Jesus Christus zu verbinden, sich in ihm zu verwurzeln. Ich will heuer etwas tun, damit mein Glaube und der Glaube anderer herz-hafter wird. Denn nur ein brennendes Herz und ein lebendiger Glaube können anstecken und begeistern. 

Hand - Petrus Canisius war ein Mann der Tat. Überall, wo er war, hat er aufgebaut, Projekte ins Leben gerufen, konkrete Schritte getan. Er hat das, was er als richtig erkannt hat, umgesetzt. Ich packe bei einer guten Initiative mit an und leiste dort meinen Beitrag. Es gibt so viele Möglichkeiten, das Leben von Menschen zu unterstützen und deren Not zu lindern.

Schuh - Petrus Canisius war ein reisender Missionar. Unermüdlich war er für den Glauben unterwegs. Seine ausgelatschten Schuhe werden als Reliquien verehrt. Ich überlege mir, wie ich den Schatz des Evangeliums zu den Menschen bringen kann. So unterschiedlich die Schritte der Menschen auch sind: Alle sehnen sich nach einem Mehr im Leben.

Buch - Petrus Canisius hat stark auf Bildung gesetzt. Er hat durch Predigten und Schriften Orientierung geschenkt. Mit dem Prinzip „Bildung“ hat er auch die Herzensbildung erneuert. Ich nehme mir vor, heuer ab und zu ein gutes religiöses Buch zu lesen. Denn Glaube braucht Bildung. Und ich will einen Schritt tun, meinen Glauben zu vertiefen und ihn besser zu verstehen.

Für die Tiroler Marketenderinnen und Schützen lassen sich diese 4 Teilbereiche schon allein durch unsere Grundsätze und Werte abbilden. Wer sich nach unseren Werten und Grundsätzen bzw. mit unseren 11 Leitmotiven identifizieren kann, dem geben diese eine Orientierung zur Stärkung unserer Gemeinschaft, unserer Heimat und unseres Glaubens. Gelebte Tiroler Schützentradition in Form unserer Grundsätze und Leitmotive und das Diözesane Jahresmotto gehen auch hier im Einklang und ermöglichen es uns auch hier einen Beitrag für Glaube und Heimat zu leisten.

Herzefeuer entfachen - Jahresmotto der Diözeses Innsbruck
 
Autor: Haider Alexander
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