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Tiroler Schützen bringen „Wasser zum Leben“
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 (c) Hartwig Röck
Unser Altbischof Reinhold Stecher feiert heuer seinen 90. Geburtstag. Einem Menschen, den man sehr schätzt, will man natürlich zu einem runden Geburtstag auch eine besondere Freude machen. „Für mich brauche ich nichts“, meinte Bischof Stecher und wünschte sich von den Tiroler Schützen die Unterstützung seiner Brunnenprojekte in Mali. „Wasser zum Leben“ heißt das Projekt der Caritas Tirol, das schon einige Jahre läuft.

Das wichtigste zuerst – wohin sind unsere Spenden zu überweisen:
BTSK "Spende für Brunnen", Tiroler Sparkasse, KtoNr. 20677, BLZ 20503

Caritas Tirol / caritas&du_logo / Zum Vergrößern auf das Bild klicken

Reinhold Stecher meint, dass das Wasser einer der größten Schätze unserer Heimat ist. Die Faszination, die das Wasser in Bächen, Wasserfällen oder Bergseen auf ihn als Kind ausgeübt hat, blieb bis heute erhalten. Gleichzeitig habe es aber etwas Beklemmendes, wenn man sich vor Augen führt, wie wir mit Wasser umgehen und gleichzeitig an die verdurstenden Siedlungen der Welt, die kilometerweit schleppenden Frauen und Kinder, die schmutzigen Pfützen mit alle den Folgen denkt. Aus dieser betroffenheit hat er schon vor Jahren begonnen, gemeinsam mit der Caritas Tirol, die Menschen in Mali zu unterstützen.
Hartwig Röck / bischofstecher-sinnbilder-i / Zum Vergrößern auf das Bild klicken
Altbischof Reinhold Stecher erläutert eindringlich, warum es wichtig ist, in Mali Brunnen zu bauen und den Menschen dort zu helfen. Seit Jahren unterstützt er die Vorhaben der Caritas Tirol mit den Verkäufen seiner Bilder.

Hilf auch Du!
Der Bundesaussschuss des Bundes der Tiroler Schützenkompanien hat auf Anregung von Landeskurat Josef Haselwanner am 13. November 2010 beschlossen, das Brunnen-Projekt zu unterstützen. Auf jeden Fall ließ das Regiment Zillertal am selben Tag noch mit einer "kräftigen Spendenzusage" aufhorchen.

Mali

Mali ist ein Binnenstaat im Inneren Westafrikas, südlich von Algerien. Ungefähr die Hälfte der Landesfläche werden der Wüste und der Sahelzone zugerechnet. Das Land ist nicht nur eines der ärmsten Länder der Erde, es liegt auch teilweise in klimatisch ungünstigen Gebieten, wobei der Süden deutlich bessere Voraussetzungen hat. Die Bevölkerung Malis setzt sich aus ca. 30 verschiedenen Volksstämmen zusammen, die sich durch verschiedene Sprachen und Kulturen auszeichnen und weitestgehend friedlich zusammenleben.
Probleme gibt es in vielen Bereichen:
  • nur etwa zwei Drittel haben Zugang zu frischem Trinkwasser
  • die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 49 Jahren
  • das Bevölkerungswachstum liegt pro Jahr bei 2,8%
  • 80% der erwerbstätigen Bevölkerung landwirtschaftlich beschäftigt und drängen sich auf 4% der als Ackerland verwendeten Landesfläche
  • angebaut wird meist bis zur Erschöpfung des Bodens, die nach 3-5 Jahren eintritt
  • früher lag das Land 10-20 Jahre brach, bevor es erneut bewirtschaftet wurde
  • Heute ist der Boden ausgelaugt und versorgt die Bevölkerung nicht ausreichend mit Nahrungsmitteln
  • Mangel und Unterernährung sind die unausweichlichen Folgen
Nähere Informationen zu Mali in Wikipedia
Das Länderinformationsportal der Deutschen Entwicklungshilfe


Brunnenprojekte in Kayes
Caritas Innsbruck International ist bereits seit Beginn der 1990er Jahre in den Brunnenbau in Mali involviert und arbeitet diesbezüglich vor allem mit den Wasserspezialisten einer lokalen Brunnenbaubrigade (BHRM), welche in der Diözese Kayes tätig ist. Die ländlichen Gebiete der Diözese Kayes im Nordwesten des Landes sind stark von den klimatischen Extremen betroffen. Sehr heiße Trockenzeiten wechseln sich mit kurzen Regenzeiten ab, die aber nicht immer ergiebig genug sind. Auf Grund dieser schwierigen Lebensumstände wandern Teile der Familie für eine gewisse Periode ab, um zusätzliches Einkommen zu generieren und dadurch die Ernährung der Familie sicher zu stellen. Während sich diese Bewegungen früher hauptsächlich innerhalb des Landes Richtung Süden abspielten, emigrieren heute viele nach Europa. 80% der MalierInnen in Frankreich kommen aus dieser Region. Diese Abwanderungsnotwendigkeit kann durch den Bau von Brunnen entschärft werden. Denn dadurch hat die Bevölkerung nicht nur Zugang zu sauberem Trinkwasser, sondern kann durch die ganzjährige Bewässerung und den damit verbundenen ganzjährigen Anbau von Gemüse auch ihre Ernährungssituation verbessern – in Quantität und Qualität.
Die Trinkwasserbrunnen in dieser Region sind zwischen 15 und 30 Meter tief, die Gemüsebrunnen können auch weniger tief sein. Ab einer Tiefe von acht Metern stößt man meist auf Fels, welcher gesprengt werden muss. Dies treibt die Kosten des Brunnenbaus in Kayes beträchtlich in die Höhe. Das Brunnenbauteam besteht aus sechs Technikern, wobei junge Männer aus dem Dorf das Team unterstützen. Eine weitere verpflichtende Aufgabe für das begünstigte Dorf ist die Verpflegung und Unterbringung der Techniker. Somit ist die Bevölkerung aktiv in den Bau von Brunnen involviert anstatt nur passiver Empfänger zu sein.
Nachdem es in Mali 12.000 Dörfer gibt, von denen erst 64% mit Trinkwasser versorgt sind, ist die Nachfrage nach den Aktivitäten von BHRM enorm, es kann immer nur ein Bruchteil der Anfragen tatsächlich realisiert werden. Deshalb werden Anträge, die aus den verschiedenen Dörfern einlangen, auf ihre Dringlichkeit geprüft. Kriterien dafür sind beispielsweise die Anzahl der vorhandenen, funktionierenden Wasserstellen im Dorf, die Einwohnerzahl sowie die Bereitschaft aktiv beim Bau des Brunnens mitzuhelfen.

Bilder der Caritas Tirol zu den Brunnenprojekten in Mali

Caritas Tirol / mali-brunnengraben-i / Zum Vergrößern auf das Bild klicken
Von der Erkundung über den Bau bis zum Betrieb, ein Brunnen ist immer ein Gemeinschaftswerk für das auch alle Verantwortung tragen müssen.

Aktivitäten neben dem Brunnenbau
Jeder Bau sowie jede Renovierung eines Brunnens ist von der Gründung einer Wassergenossenschaft begleitet, die für die sinnvolle Verwendung des Wassers sowie für die Hygiene rund um den Brunnen verantwortlich ist. Konkret bedeutet dies auch die Beaufsichtigung des Umganges mit dem Wasser:
  • zum Transport des Wassers dürfen nur Behälter mit Deckel verwendet werden, um kein Wasser zu verschütten
  • der Eimer, mit dem das Wasser aus dem Brunnen geholt wird, muss sauber sein
  • es dürfen keine Gegenstände in den Brunnen geschmissen werden
  • das Wasser soll in der Familie mit Deckel gelagert werden, damit kein Staub hineinkommt
  • manche der Brunnen werden von den Frauen auch für den Anbau von Gemüse verwendet
Gleichzeitig kümmert sich die Betreuerin darum, den Frauen diverse Gemüsearten und Anbaumethoden näher zu bringen. Die erste Aussaat wird gemeinsam gemacht. Die Produktpalette ist vielfältig: Tomaten, Schnittlauch, Zwiebel, Auberginen, Kraut, Karotten, Salat und Bohnen. Dies ermöglicht den Menschen in den Dörfern einerseits ganzjährig Lebensmittel zu produzieren, und nicht nur wie bisher im Oktober nach der Regenzeit das Getreide zu ernten. Andererseits schränkt der Konsum von Gemüse die weit verbreitete Mangelernährung ein. Und schlussendlich können die Frauen durch den Verkauf der Überschussproduktion ein zusätzliches Einkommen für ihre Familien generieren.

Caritas Tirol / mali-gemusegarten-i / Zum Vergrößern auf das Bild klicken
Der Anbau von Gemüse im unmittelbaren Nahbereich des Brunnens, erleichtert das vorhandene Wasser noch besser zu nutzen, die Unter- und Mangelernährung der Bevölkerung zu beseitigen und mit der "Überproduktion" auf den regionalen Märkten etwas Geld zu erwirtschaften.

Brunnenbau – Kosten
Die Kosten für die Errichtung von Brunnen hängen stark von folgenden Rahmenbedingungen ab: wie weit ist das Dorf entfernt (Transportkosten), welchen Durchmesser hat der Brunnen, wie tief muss der Brunnen sein, etc. Die Brunnenbaukosten in Mali (in der Region Kayes im Nordwesten des Landes) sind verhältnismäßig hoch, da man ab einer Tiefe von 8 Metern auf Fels stößt und Sprengungen von Nöten sind. Deshalb liegen die Kosten dort bereits bei mindestens 6.000 € pro Brunnen.

Caritas Tirol / mali-brunnen-i / Zum Vergrößern auf das Bild klicken
Den Brunnenbau in Mali zu unterstützen ist eine große Hilfe zur Selbsthilfe.
Hilf auch Du mit!

Weitere Informationen zu Projekten der CARITAS Tirol
oder direkt bei:
Mag. Lisa Plattner
Caritas Tirol – Auslandshilfe (Projektreferentin Mali und Armenien)
Heiliggeiststrasse 16/I
Tel.: +43 (0)512 72 70-63
lisa.plattner@dibk.at

Autor: Röck Hartwig
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