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Chronik Schützenkompanie Elbigenalp
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 (c) Kompanie Elbigenalp
Aus der Chronik der Schützenkompanie Elbigenalp

 Früheste Aufzeichnungen in der Dorfchronik erwähnen die Schützenkompanie  Elbigenalp bereits im Jahres 1796. Damals vor ca. 200 Jahren besetzte Majors Georg Schneller in den  kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Bayern und Franzosen die Grenze Bockbach-Krabachtal, Bernhardstal und Jochbach. In den folgenden Jahren wurden die Schützen des Öfteren aufgefordert, die Grenzen ihrer Heimat zu verteidigen.
 
1800 zogen 2 Kompanien vom Lechtal aus. Die Kompanie Elbigenalp angeführt von Anton Scheidle führte einen Feldzug zum Tannberg durch.
 
1805 mit ganz Tirol fällt auch das Lechtal an Bayern. Im Aufstand gegen die Bayern und Franzosen 1809 stellte das gesamte Lechtal unter Major Georg Schneller von Elbigenalp 7 Kompanien, die an der Grenze bis Kempten ihre Verteidigungsstandorte hatten. Im Feldzug Napoleons gegen Russland 1812-1813 waren auch Lechtaler beteiligt; so erinnert an der Nordwestseite des Widums das Denkmal an die 32 gefallene Krieger des Lechtales.
 
1814 wurden jene Schützen, die noch am Leben geblieben sind, aus dem bayrisch-französischen Heer entlassen. Tirol fiel wieder an Österreich zurück. In der Folge erlebte das Lechtal friedlichere Zeiten und die Chronik berichtet erst wieder im Jahr 1907, dass eine neue Schützenfahne gekauft und eingeweiht wurde.
 
1914 zählte die Kompanie Elbigenalp unter Hauptmann Franz  Saurer 40 aktive Schützen, in diesem Jahr wurde auch die Lechtaler Schützentracht in der Kompanie eingeführt. Im beginnenden 1. Weltkrieg standen die Schützengesellschaft (Standschützen) und Schützenkompanien stets in engster Verbundenheit.
 
Mit dem Einmarsch Hitlers in Österreich löste sich die Schützenkompanie allmählich auf und erst im Jahr 1950 wurde die Kompanie neu aufgebaut, mit 25 Schützen. Allerdings standen der Kompanie noch keine eigenen Gewehre zur Verfügung und zur Primiz feier 1956 das H.H. Karl Singer liehen die Schützen von Elbigenalp 20 Stück Schweizer Karabiner mit geladenen Patronen von der Schützenkompanie Reutte aus und stellten diese sofort nach Beendigung der Feierlichkeiten in gereinigtem Zustand wieder zurück.
 
Im Laufe der letzten Jahrzehnte ist es wieder zur ehrenvollen Tradition der Schützenkompanie geworden, kirchlichen und weltlichen Festen mit ihren Ausrückungen einen würdigen Rahmen zu geben. So trug die Kompanie Elbigenalp nicht nur im Inland zur schöneren Gestaltung bei, sondern erhielt auch viele Einladungen vom Ausland vor allem aus dem benachbarten Allgäu.
 
Damit die Ausrückungen noch schöner gestaltet werden konnten, wurde der Ankauf einer neuen Fahne beschlossen, die beim Bataillonsschützenfest im August 1968 von H.H. Karl Singer (jetzt Dekan von Matrei a. Brenner) geweiht wurde. Fahnenpatin Johanna Unterleitner (Bäckin) unterstützte den Erwerb der neuen, schön bestickten, Fahne.
 
1969 zählte die Kompanie eine Stärke von 40 aktiven Schützen und 4 Marketenderinnen.
 
Am Fest Maria Geburt 1970 wurde zum 1. Mal eine Kanone mitgeführt. Helga Schweigert und Hans Kaufmann machten durch ihre Spenden den Ankauf möglich.
 
1984 war das Gründungsjahr der Jungschützen. 25 Jungschützen davon 12 von der Kompanie Elbigenalp rückten anlässlich des Besuches des damaligen Landeshauptmannes Eduard Wallnöfer erstmals aus.
 
Anlässlich des 500-Jahr Jubiläums des Namens „Elbigenalp“ errichteten die Schützenkameraden das Schützenkreuz in Erinnerung an alle bekannten und unbekannten Persönlichkeiten, die sich im Laufe der Jahrhunderte um die Bewahrung und Erhaltung der Heimat verdient gemacht haben. Diese Feier wurde gleichzeitig mit einer großartigen Schützenwallfahrt am 21. August 1988 des Bataillons Lechtal verbunden.
 
Die Schützenkompanie Elbigenalp setzt sich nicht nur für die Bewahrung der geistigen und kulturellen Werte unseres Landes ein, sondern bemüht sich auch um die Erhaltung örtlicher Einrichtungen. So wurden in den vergangenen Jahren von den Schützen der Innerhoferweg saniert und eine neue Brücke über den Breitenbach errichtet.
 
Die Kompanie zählt heute 3 Offiziere, 1 Fähnrich, 25 Gewehrschützen, 5 Trommler, 9 Marketenderinnen, 3 Jungschützen und 2 Jungmarketenderinnen. Dazu kommen noch 4 Ehrenmitglieder, 2 Ehrenkranzträger und 1 Fahnenpatin. Seit dem 2. Weltkrieg bis heute waren 5 Hauptmänner für das Kommando und 8 Obmänner für die Organisation verantwortlich.
 
Der derzeitige Vorstand der Kompanie Elbigenalp setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Hptm. Haider Erwin; Hptm. Stellv.: Wasle Martin; Schriftführer: Schlux Wolfgang; Kassier: Kerber Fredi; Jungschützenbetreuer: Klotz Toni; Fähnrich: Klotz Berni; Fahnenoffizier: Pitschnau Johann.
 

Autor: Haider Sonja
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