Umrahmt von einem Schützenempfang vor der Kaiserlichen Hofburg, einer Heiligen Messe in der Innsbrucker Hofkirche mit Kranzniederlegung am Grabmal Andreas Hofers und einem Empfang im Volkskunstmuseum lud der Verband Tiroler Schützen in Kooperation mit den Tiroler Landesmusseen und dem Land Tirol am 24.0 September 2022 zur festlichen Fahnensegnung und Fahnenübergabe. Die nach dem I. Weltkrieg durch das Tiroler Volkskunstmuseum verwahrte Standschützenfahne aus dem Ultental wurde feierlich an das 2020 wiedergegründete Schützenbataillon Ulten übergeben.
Warum die letzte Fahne aus dem Ultental in Innsbruck verblieben ist, bleibt unklar. Diese „grün-weiße Fahne aus Seide mit Goldborten“ zeigt auf der einen Seite den Tiroler Adler mit der Umschrift „K.K. Standschützenbataillon Ulten im Weltkriege“. Auf der Kehrseite ist im Oval eine Scheibe mit zwei gekreuzten Scheibenstutzen, darunter ein Pulverhorn und der Schriftzug „Üb’ Aug’ und Hand für’s Vaterland“ zu erkennen.
Ende 2019 berichtete Dr. Karl C. Berger, Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums, dem damaligen Landeskommandanten im Bund der Tiroler Schützenkompanien Mjr. Mag. Fritz Tiefenthaler vom Fund, welcher darauffolgend den Bezirksmajor Hannes Holzner des Südtiroler Schützenbezirks Burggrafenamt-Passeier informierte. Schließlich war geplant, diese Fahnenübergabe als Euregio-Projekt unter der Tiroler Präsidentschaft 2020 durchzuführen. Aufgrund der Corona-Pandemie musste dieser Termin allerdings mehrmals verschoben werden. Der jetzige Landeskommandant der Tiroler Schützen, Mjr. Thomas Saurer, setzte sich intensiv für eine würdevolle Übergabe ein und unterstützte die Südtiroler Kammeraden bei der Weidergründung des Schützenbataillons Ulten. Ebenso konnte zwischenzeitig ein nahezu gleiches Duplikat der Fahne hergestellt werden, um das Original zu schonen und den längerfristigen Erhalt zu gewährleisten.
„Mit diesem Akt der Übergabe, der nicht nur Corona-bedingt zwei Jahre später passiert, sondern eigentlich Jahrzehnte später, werden wir an den Grund für die `treuhändische Verwahrung` durch das Tiroler Volkskunstmuseum, eben an die Umstände und Auswirkungen unserer leidvollen Geschichte, an Krieg und Leiden erinnert. So bekräftigen wir heute mit dieser Rückgabe und diesem gemeinschaftlichen Zusammentreffen aller Schützenbünde des historischen Tirols unsere Zukunftsorientierung und unser aller Engagement für die geistige und kulturelle Einheit des ganzen Landes.“
Im Anschluss an die Heilige Messe in der Innsbrucker Hofkirche, zelebriert vom Landeskurat der Tiroler Schützen, Pfarrer Mag. Martin Ferner, und vom Landeskuraten des Südtiroler Schützenbundes, Pater Christoph Waldner, nahmen die Formationen vor der Kaiserlichen Hofburg erneut Aufstellung um unter dem Gesamtkommando von Viertel-Kommandant Mjr. Andreas Raass die Segnung und Übergabe der Fahne durchzuführen.
Neben der Segnung stellte dabei der sogenannten „Fahnenkuss“ das zentrale Element dar. Bei diesem berührt die historische Fahne die neue Fahne. Dieser symbolische „Kuss“ dient dazu, die geschichtliche Verbundenheit auszudrücken. Anschließend erwiesen auch die höchsten Fahnen der drei Schützenbünde und die fünf Kompaniefahnen des Bataillons Ulten der alten und neuen Bataillonsfahne die Ehre.
Mit dem heutigen Tag konnte schließlich die Fahne dem Schützenbataillon Ulten übergeben werden – als übrigens letzte Schützenfahne, die sich im Tiroler Volkskunstmuseum befand.
„So werden die historische und neue Fahne immer daran erinnern, dass 100 Jahre nach der Zerreißung Tirols und viele Jahrzehnte, die es für die Rückgabe benötigten, nie die Zeit die Schuld trägt, sondern dass immer die Menschen die Verantwortung tragen, für Aufarbeitung, für den Zusammenhalt und für gemeinsame Ziele einzustehen.“
Wiederentdeckung der K.K. Standschützenbataillonsfahne Ulten
Nach dem I. Weltkrieg wurden über 40 Fahnen aus Südtirol „zur treuhändischen Verwahrung“ nach Tirol gebracht und im Tiroler Volkskunstmuseum sowie im Kaiserschützenmuseum gelagert. Nach dem II. Weltkrieg wurde damit begonnen, diese Fahnen wieder nach und nach zurück zu geben. Es war eine große Überraschung als im Zuge von Vorbereitungen für die Neuaufstellung des Volkskunstmuseums eine weitere Fahne im Museum wiederentdeckt wurde, galt zu diesem Zeitpunkt die Rückführung der Fahnen doch bereits als abgeschlossen.Warum die letzte Fahne aus dem Ultental in Innsbruck verblieben ist, bleibt unklar. Diese „grün-weiße Fahne aus Seide mit Goldborten“ zeigt auf der einen Seite den Tiroler Adler mit der Umschrift „K.K. Standschützenbataillon Ulten im Weltkriege“. Auf der Kehrseite ist im Oval eine Scheibe mit zwei gekreuzten Scheibenstutzen, darunter ein Pulverhorn und der Schriftzug „Üb’ Aug’ und Hand für’s Vaterland“ zu erkennen.
Ende 2019 berichtete Dr. Karl C. Berger, Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums, dem damaligen Landeskommandanten im Bund der Tiroler Schützenkompanien Mjr. Mag. Fritz Tiefenthaler vom Fund, welcher darauffolgend den Bezirksmajor Hannes Holzner des Südtiroler Schützenbezirks Burggrafenamt-Passeier informierte. Schließlich war geplant, diese Fahnenübergabe als Euregio-Projekt unter der Tiroler Präsidentschaft 2020 durchzuführen. Aufgrund der Corona-Pandemie musste dieser Termin allerdings mehrmals verschoben werden. Der jetzige Landeskommandant der Tiroler Schützen, Mjr. Thomas Saurer, setzte sich intensiv für eine würdevolle Übergabe ein und unterstützte die Südtiroler Kammeraden bei der Weidergründung des Schützenbataillons Ulten. Ebenso konnte zwischenzeitig ein nahezu gleiches Duplikat der Fahne hergestellt werden, um das Original zu schonen und den längerfristigen Erhalt zu gewährleisten.
„Mit diesem Akt der Übergabe, der nicht nur Corona-bedingt zwei Jahre später passiert, sondern eigentlich Jahrzehnte später, werden wir an den Grund für die `treuhändische Verwahrung` durch das Tiroler Volkskunstmuseum, eben an die Umstände und Auswirkungen unserer leidvollen Geschichte, an Krieg und Leiden erinnert. So bekräftigen wir heute mit dieser Rückgabe und diesem gemeinschaftlichen Zusammentreffen aller Schützenbünde des historischen Tirols unsere Zukunftsorientierung und unser aller Engagement für die geistige und kulturelle Einheit des ganzen Landes.“
Landeskommandant Major Thomas Saurer
Feierliche Übergabe im Beisein aller Schützenbünde des historischen Tirols
Den Auftakt zu dieser Übergabe stellte ein Schützenempfang vor der Hofburg mit gelungener Salve der Ehrenformation des Bataillons Ulten, begleitet von der Musikkapelle St. Walburg Ulten, dar. Das Abschreiten der angetretenen Formationen wurde durch die Landeskommandanten aus Tirol, Mjr. Thomas Saurer, Südtirol, Mjr. Roland Seppi, und Welschtirol, Mjr. Enzo Cestari, sowie durch den Vertreter des Landes Tirol, Nationalrat Hermann Gahr, und dem Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums, Dr. Karl C. Berger, vorgenommen.Im Anschluss an die Heilige Messe in der Innsbrucker Hofkirche, zelebriert vom Landeskurat der Tiroler Schützen, Pfarrer Mag. Martin Ferner, und vom Landeskuraten des Südtiroler Schützenbundes, Pater Christoph Waldner, nahmen die Formationen vor der Kaiserlichen Hofburg erneut Aufstellung um unter dem Gesamtkommando von Viertel-Kommandant Mjr. Andreas Raass die Segnung und Übergabe der Fahne durchzuführen.
Neben der Segnung stellte dabei der sogenannten „Fahnenkuss“ das zentrale Element dar. Bei diesem berührt die historische Fahne die neue Fahne. Dieser symbolische „Kuss“ dient dazu, die geschichtliche Verbundenheit auszudrücken. Anschließend erwiesen auch die höchsten Fahnen der drei Schützenbünde und die fünf Kompaniefahnen des Bataillons Ulten der alten und neuen Bataillonsfahne die Ehre.
Mit dem heutigen Tag konnte schließlich die Fahne dem Schützenbataillon Ulten übergeben werden – als übrigens letzte Schützenfahne, die sich im Tiroler Volkskunstmuseum befand.
„So werden die historische und neue Fahne immer daran erinnern, dass 100 Jahre nach der Zerreißung Tirols und viele Jahrzehnte, die es für die Rückgabe benötigten, nie die Zeit die Schuld trägt, sondern dass immer die Menschen die Verantwortung tragen, für Aufarbeitung, für den Zusammenhalt und für gemeinsame Ziele einzustehen.“
Landeskommandant Major Thomas Saurer
Autor: Haider Alexander